Mittelstand 4.0: Analysen und Handlungsempfehlungen für digitale Weiterbildung im Unternehmen

Digitalisierung fordert Qualifikation im Unternehmen

Mittelständische Unternehmen digitalisieren viele ihrer Produktions- und Geschäftsprozesse. Das beeinflusst die Arbeitsaufgaben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter grundlegend und erfordert passgenaue, individuelle Weiterbildungsmaßnahmen, die zu einer nötigen Qualifizierung im Unternehmen beitragen. Im Rahmen unseres Projektes Mittelstand 4.0 Agentur Kommunikation haben wir eine Studie mit Analysen und Handlungsempfehlungen für Unternehmen durchgeführt, die diesen Zusammenhang tiefergehend beleuchtet. Im Rahmen der Studie wurden 20 Unternehmensvertreterinnen und Unternehmensvertreter sowie zwölf Expertinnen und Experten in telefonischen Experteninterviews darüber befragt, welche Formen der Qualifizierung, Lernmethoden und -technologien ihnen als besonders geeignet erscheinen.

Methodische Vielfalt und Integration beim Lernen

Die Erhebung und Analyse der Daten berücksichtigte sowohl die existierenden Rahmenbedingungen in den Unternehmen sowie konkrete Wünsche und Visionen aus der Praxis. Die Ergebnisse weisen deutliche Präferenzen auf: Als vielversprechend wurde eine Weiterbildungsmethode erachtet, die nicht klassisch durch Seminare, sondern ergänzend und arbeitsplatznah eingesetzt werden kann. Zudem zeigte sich, dass vor allem kurze und interaktive Inhalte in Kombination mit dem Einsatz von mobilen Endgeräten zielführend seien. Favorisiert wurden Lernangebote, die methodisch möglichst vielfältig sind und gleichzeitig regelmäßiges Lernen und Arbeit in Einklang bringen. So verwischen zunehmend die Grenzen zwischen Kollaboration, Dokumentation und Arbeit auf positive Weise. Mehr noch: die flexiblen, digitalen Assistenzsysteme sollen vorhandene Erfahrungen und Wissensbestände bündeln, um den Arbeitsprozess aktiv zu unterstützen. Voraussetzung hierfür sind Maßnahmen, die den sicheren Umgangs mit aktueller Informationstechnologie vermitteln.

Organisatorische Neugestaltungen vitalisieren den Wissensaustausch

Noch sind die Lerninfrastrukturen in den mittelständischen Unternehmen nicht auf die Veränderungen der Digitalisierung vorbereitet. Interessanterweise sind die größten Hürden nicht technischer, sondern organisatorischer und rechtlicher Natur. Notwendige Handlungsfelder sind besonders im Bereich der Unternehmensleitlinien, Führungskultur, Arbeitszeit- und Entlohnungsregelungen. Diese Neuregelungen sollen Lernräume schaffen, die explizites Lernen am Arbeitsplatz nicht nur erlauben, sondern auch anregen. Das Lernkonzept erlaubt es folglich auch, die praktisch eingeübten, realitätsnahen Inhalte direkt in die bestehenden Arbeitsprozesse zu integrieren. Den Unternehmen wird empfohlen, sich frühzeitig mit den digitalen Neuerungen auseinanderzusetzen und eine Sensibilität für diese zu schaffen. Dabei vorhandenes Wissen personalisiert bereitzustellen, aufzubereiten, zu generieren sowie in die täglichen Abläufe einfließen zu lassen, lässt das Potenzial für noch mehr Forschungen und Anwendungen erahnen.

Hier finden Sie die vollständige PDF-Version der Studie: http://mittelstand-digital.de/MD/Redaktion/DE/PDF/mitarbeiterqualifizierung-agentur-kommunikation,property=pdf,bereich=md,sprache=de,rwb=true.pdf

Weitere Informationen über die Arbeit der Mittelstand 4.0 Agentur Kommunikation sind unter http://kommunikation-mittelstand.digital/ zu finden.