Mitarbeit in Fachgesellschaften – warum eigentlich?
Schon mehrfach bin ich von meinen Kollegen gefragt worden warum ich mich denn in der Fachgruppe E-Learning der Gesellschaft für Informatik engagiere. Die Frage ist sicherlich nicht leicht zu beantworten, ich möchte es aber hier mal versuchen.
Was ist die GI und eine Fachgruppe in der GI
Die Gesellschaft für Informatik, kurz GI, ist eine Fachgesellschaft in der sich Interessierte mit einem engen Bezug zur Informatik und deren Anwendungen zusammenfinden. Es ist eine Interessenvertretung, die sich für die Interessen der Informatik in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik einsetzt. Die GI ist die bekannteste Fachgesellschaft der Informatik im deutschsprachigen Raum und damit so etwas wie das Kind der international bekannten ACM (Association for Computing Machinery). In der GI sind ca. 20.000 Wissenschaftler, Praktiker, Lehrkräfte an Schulen oder auch Auszubildenden oder Studierende Mitglied.
Nun ist die Informatik ein breites Feld, weshalb die GI in sogenannte thematische Fachbereiche, wie zum Beispiel Datenbanken, Softwaretechnik oder Mensch-Computer-Interaktion, untergliedert ist. Fachgruppen sind nun wiederum eine Untergliederung der Fachbereiche, die sich mit spezifischen Teilaspekten beschäftigen. In den Fachbereichen und Fachgruppen erfolgt die eigentliche Arbeit, zum Beispiel werden Tagungen und Workshops ausgerichtet und wissenschaftliche Beiträge publiziert.
Was macht die Fachgruppe E-Learning in der GI?
Die Fachgruppe E-Learning beschäftigt sich mit allen Aspekten der Informatik von rechner- und internetgestützter Lehr- und Lernformen in Schule, Hochschule, Beruf und für das lebenslange Lernen. Es existieren mehrere fachübergreifende oder durch andere Fachdisziplinen dominierte Foren zum Thema E-Learning, wie beispielsweise die Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft oder die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaften in ihrer Sektion Medienpädagogik. Die Fachgruppe E-Learning der GI vertritt das Thema aus Sicht der Informatik. Eine zentrale Aktivität der Fachgruppe ist die jährliche Ausrichtung der DeLFI Tagung. Zweimal jährlich berichtet sie in einem Newsletter über aktuelle Themen aus dem Bereich e-Learning. In Arbeitskreisen werden Detailthemen diskutiert. Die Interdisziplinarität des Themas E-Learning zeigt sich auch in der Zugehörigkeit zu drei Fachbereichen innerhalb der GI, nämlich dem Fachbereich Informatik und Ausbildung/Didaktik (IAD), dem Fachbereich Wirtschaftsinformatik (WI) als auch dem Fachbereich Mensch-Computer-Interaktion (MCI).
Warum bin ich in der Fachgruppe E-Learning aktiv?
Tatsächlich bin ich nach und nach in die Arbeit der Fachgruppe hineingewachsen. Die Mitglieder der Fachgruppe treffen sich jährlich auf der DeLFI Tagung, die ich erstmals 2005 besuchte. So nahm ich dann auch an der Mitgliederversammlung teil. 2006 haben wir die DeLFI Tagung in Darmstadt ausgerichtet, was meine Identifikation mit der Fachgruppe begründet. So folgten dann in den nächsten Jahren die weiteren Schritte: Wahl in das Leitungsgremium, Etablierung des Newsletters und Pflege der Social Media Kanäle der Fachgruppe. Auf wissenschaftlicher Seite habe ich regelmäßig im Rahmen der DeLFI Workshops ausgerichtet und war dann 2013 Programmkomitee Vorsitzender der Konferenz. In dieser Zeit sind mir insbesondere die aktiven Mitglieder der Fachgruppe auch persönlich ans Herz gewachsen. Immer wieder diskutieren wir neue Ideen und Vorhaben. Im vergangenen Jahr habe ich mich dann auch bereit erklärt die Leitung der Fachgruppe zu übernehmen und bin in Freiburg zu ihrem Sprecher gewählt worden. Primär bedeutet das, dass ich die Fachgruppe nach Außen vertrete, also beispielsweise die Berichterstattung gegenüber den drei Fachbereichen und der GI Geschäftsstelle übernehme. Ein besonderes Anliegen ist mir die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Für junge Wissenschaftler ist es häufig schwierig sich im stark anwendungsorientierten Gebiet E-Learning gegen andere Informatiker zu behaupten. Ebenso anspruchsvoll ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die im E-Learning unabdingbar ist. Deshalb haben wir uns als Fachgruppe gerne mit anderen Partnergesellschaften zusammen für das „Junge Forum für Medien und Hochschulentwicklung“ (JFMH) engagiert. Das JFMH ist eine interdisziplinäre Tagung für unseren Nachwuchs mit ein paar alten Hasen als „Berater“.
Ich lade alle jungen Wissenschaftler der Informatik, die sich mit dem Themenfeld E-Learning beschäftigen, ein, mal in die Fachgruppe hinein zu schnuppern und natürlich auch die JFMH Tagung zu besuchen.