Bessel-Forschungspreis-Träger Joerg Widmer zu Gast bei KOM
Auszeichnung für Spitzenforschung
Der mit 45.000 Euro dotierte Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis wird an international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland durch die Alexander von Humboldt-Stiftung verliehen. Dr. Joerg Widmer ist einer von 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die mit diesem Preis für herausragende Forschungsleistungen ausgezeichnet wurden. In diesem Rahmen folgte die Einladung, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkolleginnen und Fachkollegen bis zu ein Jahr lang durchführen zu dürfen. Die Humboldt-Stiftung fördert Wissenschaftskooperationen zwischen exzellenten ausländischen und deutschen Forscherinnen und Forschern. Von den Preisträgern erwartet sich das Auswahlkomitee auch zukünftig Spitzenleistungen und wissenschaftliche Strahlkraft inner- und außerhalb des eigenen Fachgebiets.
Intelligente Netze im Hochfrequenz-Spektrum
Das Studium der Informatik und die anschließende Promotion schloss Widmer an der Universität Mannheim ab. Derzeit ist er Research Professor und Research Strategy Manager am IMDEA (Madrid Institute of Advanced Studies) Networks Institute in Madrid. Widmers Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der drahtlosen Kommunikation.
Widmers Vortrag vom 19. Januar 2017 am Fachgebiet für Multimedia Kommunikation an der TU Darmstadt, wo er von Januar 2017 bis Ende Mai 2017 als Gastwissenschaftler tätig sein wird, behandelte das Thema der „Skalierung von drahtlosen Netzen der nächsten Generation.“ Seine Forschung stellt sich dem Problem eines erhöhten Datenaufkommens in drahtlosen Netzwerken und wie diese trotz veränderter Bedingungen die nötige Performanz behalten können. Widmer: „Das große Thema ist, wie sich drahtlose Netze weiterentwickeln. Darauf zielt meine Forschung in den verschiedenen Schichten der Datenübertragung ab. Die Netze müssen sich in Zukunft deutlich schneller weiterentwickeln, um mit dem Datenvolumen Schritt halten zu können.“
Widmers Lösungskonzept ist die Antizipation des erhöhten Datenaufkommens sowie die anschließende Adaption des Netzwerks an die neuen Bedingungen. Die Nutzung hoher Frequenzen im Millimeterwellen-Spektrum soll die Datenrate auch unter ungewissen Bedingungen auf einem entsprechend hohen Level sicherstellen. Eine Anwendung, die derzeit betrachtet wird, ist die Verwendung eines drahtlosen Ortungssystems, um mit geringem Aufwand eine Ausrichtung der Millimeterwellen-Richtantennen vorzunehmen.
Vielfältige Kooperationsmöglichkeiten in Darmstadt
Prof. Jutta Hanson, Dekanin am Fachbereich für Elektrotechnik und Informationstechnik unterstreicht die Unterstützung Widmers bei seinem Forschungsvorhaben und wünscht ihm viel Erfolg. Prof. Ralf Steinmetz, der das Fachgebiet Multimedia Kommunikation leitet, würdigt die wissenschaftliche Arbeit des Preisträgers und verspricht sich einen regen Austausch und die Knüpfung neuer Kontakte durch dessen Aufenthalt an seinem Fachgebiet.
Der Standort Darmstadt bündelt für Widmer eine Reihe an Vorzügen: „Ich komme ja aus der Gegend, habe in Mannheim promoviert und dadurch waren vorher auch schon Kontakte da. Ich kannte den Lehrstuhl, ich kannte Herrn Steinmetz gut. Kollaborationen existierten bereits und es fällt leicht, diese auszuweiten. Außerdem gibt es hier viele verschiedene Professuren und damit ein weites Feld an unterschiedlichen bearbeiteten Themen.“
[…] aquí a la versión en inglés y en alemán del artículo publicado en el blog del departamento de comunicación de TU Darmstadt. El artículo […]