Eltern-Kind-Büro: Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Wissenschaft
Seit gut einem Jahr darf ich lernen, was es bedeutet, wenn man Familie und Beruf unter einen Hut bringen möchte. Was mir dabei sehr hilft, ist das Eltern-Kind-Büro, das der Sonderforschungsbereich MAKI Anfang 2015 gemeinsam mit dem Fachgebiet KOM etabliert hat.
Das Büro ist in erster Linie wie ein Kinderzimmer gestaltet, damit der Nachwuchs sich dort wohlfühlt. Es ist ausgestattet mit Wickelkommode und Kinderzimmerschränken, großem Spielteppich, einer Sitz-und Schlafmatte, ausgewähltem Spielzeug und kindgerechten Wandzeichnungen. Die an den Wänden angebrachten Wolken dienen nicht nur der Verzierung, sondern auch als Schallschutz. Der Raum ist sowohl für Babys als auch Kleinkinder gedacht, die schon alt genug sind, um eine Weile alleine zu bleiben. Eine Ecke ist als Arbeitsplatz reserviert, dort gibt es einen Schreibtisch samt Rechner. Hier kann man arbeiten und gleichzeitig den Nachwuchs im Blick haben.
Neben mir gibt es noch eine weitere Kollegin, die den Raum während der Elternteilzeit nutzt. Betreut werden die Still-Babys durch unsere Männer. Das klappt deshalb gut, da wir in Teilzeit an festen Tagen vor Ort arbeiten, an denen (in der Regel) unsere Männer freihaben. Bei wichtigen Terminen, außerhalb der festen Tage, springt auch ab und zu eine Kollegin oder ein Kollege ein. Und ich persönlich habe das Glück, dass sich meine Kinder gut eine Weile alleine beschäftigen können und viel schlafen, sodass ich auch arbeiten kann, während ich die Kinder im Blick habe.
Die gemeinschaftliche Nutzung klappt prima. Jeder verlässt den Raum so, wie er ihn vorgefunden hat. Wir haben ein Kalendersystem zur Buchung, aber meistens reichen mündliche Absprachen. Außerdem ist der Raum so groß, dass ihn mehrere Kinder gleichzeitig nutzen können. Eine organisierte Betreuung haben wir bislang nicht gebraucht.
Das Eltern-Kind-Büro ist auch deshalb ein Erfolg, weil wir eine sehr familienfreundliche Atmosphäre am Fachgebiet haben. Alle Kollegen und Kolleginnen sind sehr tolerant, auch wenn es mal etwas unruhiger ist. Durch das gemeinsame jährliche Retreat und unsere Doktorfeiern, bei denen auch die Familien anwesend sind, kennen sich die Kinder außerdem untereinander gut.
Ohne das Eltern-Kind-Büro hätte ich nicht bereits zehn Wochen nach der Geburt meines Sohnes wieder vor Ort mit meinen Kollegen arbeiten können.
| BILDER: Bastian / KOM
Das ist mal sehr anschaulich geschildert, wie das geht mit dem Kind im Büro. Praktisch finde ich es aber immer noch recht schwierig.
[…] schwerer, Beruf und Familie unter einen Hut zu kriegen. Abseits der gesetzlichen Regelungen gibt es bei uns eigenes Eltern-Kind-Zimmer, damit die Betreuung der Sprösslinge leichter fällt.“ Tatsächlich ist […]