Erfolgreicher Vortrag – mit diesen Tipps gelingt die Präsentation
Das Semesterende naht, Prüfungen stehen an – darunter auch die ein oder andere Präsentation. Ergebnisse und Theorien vorstellen, über Projekte berichten, eine Studienarbeit oder ein Paper schnell auf den Punkt bringen: Egal ob im Seminar oder auf einer wissenschaftlichen Konferenz, ständig dürfen/sollen/möchten wir zeigen, woran wir arbeiten und was das bringt. Eine gute Präsentation fällt aber nicht vom Himmel, sondern ist meist das Ergebnis einer ordentlichen Vorbereitung und viel Übung.
Damit wir in Zukunft alle etwas weniger Schwitzen müssen, wenn wir wieder einmal vor Publikum stehen, haben wir die besten Tipps unserer Mitarbeiter gesammelt: So wird der Vortrag zum Erfolg. Vielen Dank an Jan Hansen, Laila Shoukry, Johannes Konert, Sebastian Schmidt, Doreen Böhnstedt und Lena Despres, die in diesem Beitrag ihre Erfahrungen und Learnings zusammengetragen haben.
DAVOR:
Darüber klar werden: Was ist das Ziel meines Vortrags? Was soll beim Zuschauer hängen bleiben? Was ist die Erwartungshaltung des Zuschauers und wie kann ich deren Aufmerksamkeit direkt am Anfang gewinnen?
Jeden Vortrag vorher ausführlich einstudieren. Umso sicherer der Text sitzt, desto souveräner lässt es sich vortragen. So lassen sich auch Redundanzen vermeiden.
Den Vortrag etwas kürzer planen, als man Zeit hat – damit man nicht in Hektik fällt, falls beispielsweise Zwischenfragen kommen.
Probevortrag: Bei KOM werden die Forschungsvorträge in der Gruppe „geübt“ und mit dem Feedback der Gruppe verbessert. Studenten können sich mit ihren Kommilitonen in einer Übungsgruppe organisieren.
Was, wenn gerade keine Kollegen da sind? Eine Zuschauerkulisse lässt sich, bspw. im Hotel, auch mal schnell mit ein paar Kopfkissen nachahmen. Ein Blumentopf tut es offenbar auch schon. ;)
DABEI:
Besondere Aufmerksamkeit sollte man den ersten drei bis vier Sätzen widmen: Diese prägen die Erwartungshaltung der Zuschauer.
Den Einstieg über einen bildhaften, praxisnahen Aufhänger suchen. Etwas aus den Lebenswelten der Zuschauer, womit sie sich identifizieren können. So bekommt man die Aufmerksamkeit.
Fragen an’s Publikum, gerade zum Einstieg, fordern die Aufmerksamkeit der Teilnehmer ein. Sie müssen zuhören, nachdenken, Stellung beziehen.
Bitte sein lassen: Langatmige Agenda-Folien, auf denen „Einführung“ und „Schluss“ steht.
Wenn man sich frei bewegen kann, ist das vorteilhaft, da man so auch mal auf die Zuschauer zugehen kann. Aber Vorsicht: Kein nervöses Gehampel. Wer sich nicht souverän bewegt, bleibt lieber sicher stehen.
Keine Angst vor Grafiken: Aber bitte darauf achten, dass diese a) verständlich sind (Achsenbeschriftung!) und b) das Auge nicht komplett beleidigen.
Ab und an mal kurze Pausen einbauen, dem Zuschauer die Möglichkeit geben, die Informationen zu reflektieren. Zwischenergebnisse und kurze Zusammenfassungen einbauen, je nach Länge und Thema des Vortrags.
Nicht zu viel Text auf die Folie. Wenn der Zuschauer mit Lesen beschäftigt ist, ist seine Aufmerksamkeit gebunden und er hört nicht zu. Lieber kurze Sätze, Bilder und leicht verständliche Grafiken.
Die eigene Arbeit in Bezug zur aktuellen Forschung setzen, also die“ related work“ berücksichtigen. Das hilft dabei, die Relevanz des eigenen Vortrags zu vermitteln.
Nicht klein machen, sondern die Ergebnisse mit Selbstvertrauen rüber bringen. Aber: Selbstreflektiert argumentieren. Fehler oder Probleme einzuräumen, deutet nicht auf Schwächen, sondern auf ein intaktes Selbstbewusstsein hin. Dazu gehört auch: Nicht ständig für irgendwas entschuldigen/rechtfertigen, egal ob es die Heiserkeit ist oder schlechte Slides.
Finde Deinen Stil: Jeder hat einen eigenen Vortragsstil, mit dem er/sie besonders authentisch wirkt. Andere Sprecher zu imitieren, kann schnell seltsam wirken. Natürlich darf man sich inspirieren lassen.
Anschaulich sein: Wer beispielsweise einen Prototypen für ein System entworfen hat, sollte diesen Live demonstrieren – oder wenigstens Screenshots mitbringen. Für die Künstler unter uns: Unsere Kollegin Laila Shoukry hat für eine Präsentation die Illustrationen einfach von Hand gezeichnet und dafür sehr positives Feedback bekommen.
DANACH:
Klarer Ausstieg mit Appell an die Zuschauer: Was habt ihr gelernt? Welche Fragen habt ihr noch? Was hat gefehlt? Wie kann es weitergehen?
Welche Fragen könnten kommen!? Häufig lassen sich diese antizipieren. Wer gut vorbereitet ist, wird nicht überrascht.
Humor hilft: Während und nach dem Vortrag versuchen, ein bisschen locker zu sein. Eine witzige Bemerkung auch ruhig mal einplanen. Wer die Zuschauer zum Lachen bringt, gewinnt auch ihre Aufmerksamkeit und lockert die Atmosphäre im Raum.
Ein wichtiger Punkt noch: Welches Vorwissen haben die Zuschauer zu dem Thema? Es macht einen Unterschied ob man vor Fachexperten oder völlig Fachfremden ein Thema präsentiert. Wenn man weiß, wo man die Leute „abholen“ muss, dann ist das Risiko geringer, gleich am Anfang die Zuschauer zu „verlieren“ bzw. umgekehrt zu langweilen mit zuviel Hintergrundinfo.
Ja, das stimmt. Danke für den Hinweis!