Achtung, aufgepasst – „AlarmApp“ koordiniert Einsatzkräfte von Hilfsorganisationen
Frank Englert ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet KOM. Passend zum Kontext seiner Masterarbeit zum Thema „AlarmApp – Smartphone-basierte Feuerwehralarmierung“ und seiner aktuellen Forschung, hat er in seiner Freizeit ein Produkt entwickelt: Die „Alarm-App“ für Hilfsorganisationen wie beispielsweise die Feuerwehr. Die „Alarm-App“ kann auf jedem Smartphone installiert werden und ergänzt den bekannten Pieper oder Notruf. Über die App können Einsatzkräfte Rückmeldung geben, ob sie bei einem Einsatz dabei sind oder nicht. Diese Rückmeldung geht direkt an den Einsatzleiter, der sein Personal so viel besser koordinieren kann. Für den Vertrieb der App hat Frank Englert jetzt die Notificatio UG gegründet. Für die Alarm-App wurde das Team sogar bei der European Satellite Navigation Competition ausgezeichnet.
>> Frank, Du hast Dein Know-How, das Du dir im wissenschaftlichen Umfeld angeeignet hast, direkt in ein Produkt gesteckt. Könntest Du kurz beschreiben, wie es dazu kam?
<< Ich bin in meiner Freizeit bei der freiwilligen Feuerwehr aktiv. Dort habe ich bei Einsätzen bemerkt, dass die Koordination der Einsatzkräfte keine einfache Aufgabe ist. Die Vorgehensweise war dann ziemlich Straight-Forward: Problem erkannt, Lösungsmöglichkeit gesucht, Lösungsmöglichkeit umgesetzt und überprüft. Die Lösung war dann die „Alarm-App, die hat sich als geeignet herausgestellt hat und so war das Produkt geboren. Die Unternehmensgründung kam erst hinterher.
>> Inwiefern hat Dir der wissenschaftliche Background dabei geholfen?
<< Der wissenschaftliche Background hilft definitiv. Besonders das methodische und selbstständige Vorgehen, das man an der Uni lernt, sorgt für reproduzierbare Arbeitsergebnisse und einen gut strukturierten Arbeitsplan. Aber natürlich hätte ich die Idee wohl gar nicht erst gehabt, wenn ich mich in der Forschung nicht mit ähnlichen Themen beschäftigt hätte. Die „Alarm-App“ zu entwickeln war für mich dann nur die praktische Umsetzung meines theoretischen Know-Hows.
>> Was sind die besonderen Herausforderungen, mit denen Du als frischer Gründer zu kämpfen hast?
<< Das sind in erster Linie betriebswirtschaftliche Herausforderungen. Besonders: Geld für den nächsten Monat heranzuschaffen sodass es weiter gehen kann. Bei einer Gründung kommt es neben einem guten Produkt auch darauf an, ein tragfähiges und skalierbares Geschäftsmodell für dieses Produkt zu finden.
>> Ich bin mir sicher, dass in den Köpfen vieler unserer Studenten gerade eine Idee wächst, die zu einer Ausgründung führen könnte – was würdest Du Deinen potenziellen Kollegen raten?
<< Auf jeden Fall versuchen. Man sollte keine Angst davor haben zu scheitern. Wichtig ist, dass man neben einem guten Produkt auch ein passendes Geschäftsmodell findet. Die Uni bietet zahlreiche Anlaufstellen, die genau dabei helfen.
>> Ist die Uni ein Elfenbeinturm – ja oder nein?
<< Ja und nein: Einige Kollegen sitzen bestimmt noch im Elfenbeinturm während andere an der Anwendung von Forschungsergebnissen interessiert sind. Die Grenzen verschwimmen aber, da einige „Elfenbeinturm-Lösungen“ mit viel Fleiß in eine praktikable Lösung umwandelbar oder schlicht und ergreifend ihrer Zeit voraus sind.